Allergologie

Definition

Unter «Allergologie» versteht man die Lehre und Abklärung allergischer Erkrankungen. Der Begriff «Allergie» wird immer wieder und fälschlicherweise für jegliche Form von Hautreaktion jedweder Ursache verwendet. Die meisten dieser Reaktionen sind aber im Sinne des Wortes nicht allergisch bedingt, sondern können auf einer Vielzahl unterschiedlicher Ursachen (z.B. toxische Reaktionen, individuelle (nicht-allergische) Überempfindlichkeitsreaktion, mikrobielle Infekte, etc.) beruhen. Unter «Allergie», im medizinischen Sinne, versteht man immunologisch bedingte Reaktionsformen und Krankheitsbilder der Haut und anderer Organe, die mit unterschiedlichen Reaktionstypen (nach Gell und Coombs), teilweise auch kombiniert, ablaufen können.

 

Entstehung

Unser Körper gelangt täglich durch Einatmen oder direkten Hautkontakt in Berührung mit zahlreichen, als «Allergene» bezeichneten Stoffen (wie z.B. Bakterien, Staub, chemische Stoffe, Pflanzenbestandteilen, Viren, Insektengift, etc.). In der Regel gelingt es unserem Immunsystem problemlos, diese Stoffe zu erkennen und sie entweder mit Abwehrstrategien (wie z.B. Antikörpern oder spezialisierten Abwehrzellen) unschädlich zu machen oder sie bei Harmlosigkeit zu tolerieren, ohne dass wir überhaupt etwas davon merken. Bei Personen, die unter einer allergischen Erkrankung leiden, funktioniert diese normale Abwehr- und Erkennungsfunktion unseres Immunsystems nicht oder nur eingeschränkt. Das Immunsystem eines Allergikers reagiert viel zu stark auf harmlose oder ihm bekannte Stoffe (z.B. Gräserpollen). Es entsteht eine allergische Reaktion. (Überempfindlichkeitsreaktion) die sich für den Betroffenen in Form von Hautrötungen, Nesselfieber, Juckreiz, Atembeschwerden, Schwellungen der Schleimhäute etc. äussern kann. Allergische Erkrankungen kommen relativ häufig vor. So leiden ca. 15% der Kinder an Heuschnupfen und bis 5% an allergischem Asthma. Rund 5% der Bevölkerung leidet an irgendeiner Form eines Kontaktekzems.

    

Beispiele möglicher Allergene

 

Bienengift

Nahrungsmittel
zusätze

Nickel
 
Chemikalien
Katzenhaar

     

Reaktionstypen

Es werden 4 Reaktionstypen (Typen I-IV) unterschieden, wovon in der Dermatologie insbesondere den Reaktionstypen I und IV, insbesondere aufgrund ihrer Häufigkeit, eine besondere Bedeutung zukommt. Typ-I-Reaktionen werden auch als Sofort-Typ-Reaktionen bezeichnet und führen im weiteren Verlauf und nach Bindung spezieller Antikörper-Antigen-Komplexe an Mastzellen zur Freisetzung bestimmter Substanzen (insb. Histamin) aus letzteren. Hierdurch können unter anderem Reaktionen wie Gefässerweiterungen, Nesselfieber (Urticaria), Haut- und Weichteilschwellungen (Ödeme), Juckreiz oder Muskelkontraktionen in den Bronchien und im Darm auftreten. Vertreter typischer Typ-I-Reaktionen sind z.B. der Heuschnupfen, das allergische Asthma oder das Nesselfieber. Im Gegensatz zur Typ-I-Reaktion treten bei der Typ-IV-Reaktion Reaktionen erst im späteren Verlauf und einer zeitlich bestimmten (in der Regel mehrere Wochen bis Monate) bestehenden Auseinandersetzung des Immunsystems mit bestimmten Allergenen auf. Deshalb wird die Typ-IV-Reaktion auch als Spät-Typ-Reaktion bezeichnet. Die Typ-IV-Reaktion wird über spezialisierte Immun-Zellen (sog. T-Lymphocyten) vermittelt. Typische Vertreter dieses Reaktionstyps sind z.B. das Kontaktallergische Ekzem oder das Arzneimittelexanthem.

       

Beispiele

 

Allergie - Mario Graf - Dermatologie, Hautarzt in Zürich
Nesselfieber (Urticaria)
Kontaktall. Ekzem auf Nickel
Arzneimittel-Exanthem

 

 

 

 

 

 

 

     

 

Abklärungen

Im Gespräch mit dem Patienten versucht der Hautarzt die Art der allergischen Reaktion näher einzugrenzen und im Verlauf mittels spezieller Hauttests (z.B. Prick-Tests, Scratch-Tests,  Epikutan-Tests, spez. Blutuntersuchungen, etc.) zu bestimmen und zu bestätigen. 

 

Therapie

Je nach Art der diagnostizierten allergischen Reaktion wird der Hautarzt bestimmte Medikamente und/oder Verhaltensmassnahmen empfehlen, die zur Unterdrückung der störenden Beschwerden führen sollen. Seitens medikamentöser Therapie können z.B. spezielle Formen von Antihistaminika, aber auch Kortison-Präparate in lokaler oder systemischer (Tabletten) Form zum Einsatz gelangen. Bei bestimmten allergischen Erkrankungen (z.B. Heuschnupfen) besteht meist auch die Möglichkeit einer zielgerichteten «Gewöhnungstherapie» in Form sog. Desensibilisierungs-Behandlungen. Hierbei wird der Körper schrittweise an das die Beschwerden verursachende Allergen gewöhnt.

 

Zusammenfassend

 

Welche Art einer allergischen Erkrankung bei Ihnen vorliegt und ob, bzw. wie diese behandelt werden kann/muss, bzw. ob weitere Abklärungen angezeigt sind, werden wir gerne mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch besprechen.

 

Haben Sie weitere Fragen?

Bitte beachten Sie, dass die oben genannten Informationen eine seriöse, ärztliche Beratung nicht ersetzen können. Sollten Sie weitere Fragen haben, so kontaktieren Sie uns unter der Nummer +41 (0)44 431 36 36. Sehr gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin für ein persönliches und individuelles Beratungsgespräch, bzw. erstellen für Sie gegebenenfalls einen individuellen Behandlungsplan.

 

      

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