Pigmentflecken

Definition

Unter Pigmentflecken versteht man, sich von der normalen Hautfarbe im Farbton unterscheidende, meist in unterschiedlich starken Brauntönen vorliegende Verfärbungen der Haut. Unter dem etwas allgemein gehaltenen Begriff  "Pigmentflecken" zahlreiche, in ihrer Entstehung und ihrem Charakter sehr unterschiedliche Hautveränderungen zusammengefasst (z.B. Muttermale, Märzenflecken, Sommersprossen, Hyperpigmentierungen nach Verletzungen, Altersflecken, Melasma und anderes mehr). Im Folgenden wird vor allem auf kosmetisch störende und behandelbare Hautveränderungen im Rahmen von Pigmentflecken eingegangen, bzw. es werden die hierfür häufigsten Vertreter kurz näher beschrieben.

 

1. Altersflecken (sog. Lentigo solaris/senilis)

Altersflecken entstehen, wie der Name es bereits vermuten lässt, durch die Einwirkung von UV-Strahlung auf die Haut, bzw. aber auch aufgrund von genetischen, altersbedingten Hautveränderungen. Meist finden sich bei Betroffenen – und hier bevorzugt, aber nicht ausschliesslich in lichtungeschützten Hautarealen (Gesicht, Hände, Vorderarme, Dekolleté) bräunliche Hautflecken in unterschiedlicher Zahl und Grösse. Die Entstehung der Flecken beruht auf einer Ablagerung von Fehlpigment in oberen Hautschichten. Dickere Altersflecken werden im Volksmund als "Alterswarzen" bezeichnet. Der Hautarzt bezeichnet Letztere lieber als "Seborrhoische Keratosen" um diese durchwegs gutartigen, aber oft kosmetisch störenden Hautveränderungen klar von normalen (Virus)-Warzen abzugrenzen.


Behandlung

Da es sich bei Altersflecken und Alterswarzen um durchaus gutartige, aus medizinischer Sicht nicht behandlungsbedürftige Hautveränderungen handelt, wird die Therapie dieser Veränderungen in der Regel auch nicht als Pflichtleistung von den Krankenkassen bezahlt. Je nach Lokalisation und Grösse der störenden Flecken können die Haut aufhellende Schäl-Bleichbehandlungen (Peelings), Laserbehandlungen, in spez. Situationen auch Kältetherapien mit flüssigem Stickstoff zur Therapie dieser Veränderungen herangezogen werden.

 

2. Flache, pigmentierte Muttermale (sog. Epidermale Pigmentnävi)

Pigmentnävi (im Volksmund auch als Muttermale oder Leberflecke bezeichnet) sind primär gutartige, in verschiedenen Brauntönen pigmentierte, aus pigmentbildenden Melanozyten und sog. Nävuszellen aufgebaute, und in unterschiedlicher Grösse und Form vorkommende, teils bereits seit Geburt bestehende Hautveränderungen.


Behandlung

Sofern Pigmentnävi in der hautärztlichen Untersuchung keine Auffälligkeiten (und insb. keine Hinweise für eine bösartige Veränderung), bedürfen sie in der Regel keiner Behandlung. Wird von Betroffenen dennoch aus kosmetischen Gründen eine Behandlung gewünscht, so sollte diese wenn immer möglich  so erfolgen, dass das behandelte Mal hierdurch vollständig entfernt wird. In der Regel werden hierfür chirurgische Techniken eingesetzt. Abzuraten ist von Laserbehandlungen, da hierdurch das Mal einerseits nur unvollständig entfernt wird, andererseits bösartige Veränderungen der zurückbleibenden Nävuszellen durch das Lasern verpasst werden können

 

3. Melasma (Syn. Chloasma, "Schwangerschaftsmaske")

Melasmata sind gutartige, vorwiegend bei jüngeren Frauen und im Gesichtsbereich auftretende, umschriebene, meist symmetrisch ausgebildete Hyperpigmentierungen. Diese Art von Hautveränderungen entsteht durch – aus verschiedenen Gründen – verstärkt stimulierbare, Pigment bildende Zellen bestimmter Hautareale des Gesichts. Die Gründe hierfür können hormoneller Art (z.B. Antibabypillen, Schwangerschaft, andere Hormon produzierende Prozesse) aber auch anlagebedingter Art sein. Die genauen Ursachen, die zur Bildung von Melasmata führen sind bis heute nicht vollständig geklärt. UV-Strahlung wirkt auf ein bestehendes Melasma immer zusätzlich verstärkend.

 
Behandlung

Aus rein medizinischer Perspektive sind Melasmata nicht behandlungsbedürftige, gutartige Hautveränderungen. Von Melasmata Betroffene leiden jedoch oft sehr stark an den gut sichtbaren, an prominenten Gesichtsstellen ausgebildeten Pigmentstörungen. An erster Stelle steht bei der Therapie von Melasmata einerseits ein potenter UV-Schutz, zusätzlich aber auch generell das Meiden das Melasma verstärkender UV-Strahlung (Sonnenbäder, Solarien, etc.). Auch nach erfolgreichen Therapien kehren Melasmata nicht selten erneut auf. Daher ist auch nach jeder Form von Behandlung ein konsequenter, weiter geführter UV-Schutz unabdingbar. Sofern auslösende Faktoren eruiert werden können (z.B. Antibabypillen, lokal angewandte Medikamente und/oder Pflegeprodukte) so sollten diese natürlich abgesetzt oder durch andere Mittel ersetzt werden.

An Behandlungsmöglichkeiten bieten sich primär die Haut bleichende, spezielle Schälbehandlungen (Chemische Peelings) an. Letztere bestehen in der Regel aus mehreren, aktiven, zu einer Hautaufhellung führenden Substanzen und können – abhängig vom Stärkegrad – zu Hause oder aber in Form einzelner Behandlungen in der Praxis durchgeführt werden. Die Kosten für solche Behandlungen werden in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen und müssen daher selbst bezahlt werden. Von Therapien mit diversen Lasern oder Laser-artigen Geräten wird für diese Art von Pigmentstörung abgeraten, da sie meist zu einer Verstärkung, nicht aber zu einer Besserung der Pigmentierungen führen.

  

4. Postläsionäre Hyperpigmentierungen (z.B. nach Verletzungen)

Nach Verletzungen der Haut jeder Art (Scheuer- und Drucktraumata, Schnittverletzungen, Verbrennungen, Verbrühungen, Verätzungen, etc.) kann es zu Pigmentunregelmässigkeiten im Bereiche der betroffenen Hautareale kommen. Tritt eine verstärkte Pigmentbildung (insb. durch zusätzlich ungenügenden UV-Schutz) auf, spricht man von sog. "postläsionären Hyperpigmentierungen".

 
Behandlung

Je nach zugrunde liegender Ursache können postläsionäre Hyperpigmentierungen mit Haut aufhellenden chemischen Peelings zu behandeln versucht werden. Da das Pigment bei diesen Hautveränderungen meist verstärkt und in unterschiedlichen Hautschichten vorliegt, ist das Ansprechen auf jede Form von Therapie nur schwer voraussagbar und oft nicht so gut, wie vom Betroffenen erwartet. Eher abzuraten ist von Therapieversuchen mit Lasern. Falls eine solche Therapie – aufgrund eines Versagens anderer Therapieformen – dennoch in Erwägung gezogen wird, so empfiehlt es sich immer, versuchsweise erst nur eine kleine Hautstelle (Probestelle) zu behandeln.

 

Zusammenfassend

Welche Art von Pigmentstörung bei Ihnen allenfalls vorliegt und ob, bzw. wie diese behandelt werden kann oder muss, bzw. welche Vor- und Nachteile die entsprechenden Behandlungen haben, werden wir gerne in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen besprechen.

 

Haben Sie weitere Fragen?

Bitte beachten Sie, dass die oben genannten Informationen eine seriöse, ärztliche Beratung nicht ersetzen können. Sollten Sie weitere Fragen haben, so kontaktieren Sie uns unter der Nummer +41 (0)44 431 36 36. Sehr gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin für ein persönliches und individuelles Beratungsgespräch, bzw. erstellen für Sie gegebenenfalls einen individuellen Behandlungsplan.

 

 

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