Nagelerkrankungen

Definition

Der Hautarzt wird nicht selten von Patienten wegen Erkrankungen der Nägel aufgesucht. Unter den zahlreichen Krankheitsbildern zählt die Nagelpilzerkrankung (sog. «Onychomykose») mit einer Häufigkeit von 30-50% zu den meist gesehenen Nagelerkrankungen. Es werden verschiedene Formen von Onychomykosen unterschieden. Die häufigste ist hierbei die distale (endständige) und laterale (seitliche), bei der Pilzsporen von den freien Nagelenden her körperwärts in Richtung Nagelmatrix (Bildungsort des Nagels) wachsen. Unter der weiteren Ausbreitung des Pilzes kommt es in der Folge zu Nagelverdickungen, meist bräunlich-gelblichen, streifigen Verfärbungen und einer Verminderung der Nageltransparenz. Die befallenen Nägel sind meist auch vermehrt brüchig und rauh. Weitere Nagelerkrankungen sind z.B. die meist physikalisch bedingten «Onycholysen» oder die «Onychodystrophien» - meist bleibende Nagelwuchsstörungen durch vorangehende Verletzungen oder chronische Nagelerkrankungen.

Untenstehend einige wenige Vertreter häufiger Nagelerkrankungen:

 

1. Nagelpilzerkrankung ("Onychomykose")

Damit ein Nagel von einem Pilz befallen werden kann, braucht es von Empfängerseite her begünstigende Voraussetzung, wie z.B.: 

  • Vorangehende Fusspilzerkrankung (in ca. 1/3 der Fälle!)
  • Inadäquate Fusshygiene
  • Verletzungen (z.B. nach Manicure- oder Pédicure-Behandlungen).
  • Barfussgehen in sog. "Risikozonen" (Schwimmbäder, Hallenbäder, Fitness-Studios, Saunen, Hotels und Herbergen, etc.).
  • Berufe mit verstärkten "Feuchtkontakten" (z.B. Blumenhändler, Gärtner, etc.).
  • Zunehmendes Alter (à verminderte Abwehr, eingeschränkte Nagelpflege)
  • Begünstigende Erkrankungen (z.B. Periphere arterielle Durchblutungsstörungen, Krebsleiden, Diabetes mellitus, etc.).
  • Das Immunsystem beeinträchtigende Faktoren (Medikamente, bestimmte Erkrankungen, etc.).


Befunde
 

Das Aussehen von Nagelpilzerkrankungen ist nicht immer typisch und auch Fachpersonen können oft nicht auf Anhieb und ohne direkten und kulturellen Erregernachweis die sichere Diagnose einer Nagelpilzerkrankung stellen. Meist sind betroffene Nägel gelblich-bräunlich und streifig verfärbt, verdickt und vermehrt brüchig. Die Fussnägel sind deutlich häufiger befallen als die Fingernägel und bei Ersteren mehrheitlich die Grosszehennägel. In rund einem Drittel der Fälle geht einer Nagelpilzerkrankung eine Fusspilzerkrankung voraus.

                  

Beispielbilder
   
Nagelpilzerkrankung
vor Therapie
   
Nagelpilzerkrankung,
6 Monate nach Therapie
mit Terbinafin
   
Pilzhyphen (= "Pilzfäden")
Vergrösserung: 100x
 
(Präparat mit KOH-Lösung
10% und Parkertinte)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                 

Therapie

Die Therapie von Nagelpilzerkrankungen ist abhängig von der Art und dem Ausmass des Nagelbefalls und dem verursachenden Pilz. Meist erfolgt die Behandlung in Form von Tabletten, manchmal in Kombination und seltener ausschliesslich mit rein lokal angewandten Medikamenten. Die Therapiedauer beträgt nicht selten mehrere Monate, wird aber in der Regel recht gut toleriert.

 2.  "Onycholysen" (Auflösung der Nagelplatte)

Onycholysen werden oft mit Nagelpilzerkrankungen verwechselt – nicht nur von Laien, sondern auch von Fachpersonen. Meist weisen jedoch der Verlauf, die Angaben des Betroffenen über die Entstehung der Nagelveränderungen, bzw. der fehlende Nachweis von Pilzerregern zur Diagnose. Onycholysen entstehen durch physikalische und chemische Nagelschädigungen.

Befunde

In der Untersuchung zeigen sich meist bogenförmig begrenzte Verminderungen der Nageltransparenz, die ihren Ausgang vom freien Nagelende her nehmen.

     

Beispielbilder
          
Onycholyse an Fingernagel
Nagelerkrankung - Dr. Mario Graf - Praxis für Dermatologie, Hautarzt in Zürich           
Onycholyse an Zehennagel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                               

Therapie

Die Therapie von Onycholysen ist meist pflegender und rückfettende Art – unter Vermeidung weiteren zu Onycholysen führenden Verhaltens.

 

3. "Onychodystrophien" (Nagelwuchsstörungen)

Unter Onychodystrophien versteht man meist chronische Nagelwuchsstörungen denen unterschiedliche Erkrankungen und Ursachen zu Grunde liegen können (Verletzungen, Grunderkrankungen, Medikamente, etc.). Die Befunde können sehr vielgestaltig sein. Meist wachsen die betroffenen Nägel kaum und zeigen bräunlich-gelbliche Verfärbungen, Rillenbildung und andere Veränderungen. Die Therapie richtet sich primär nach der Ursache der Onychodystrophie (z.B. Absetzen verursachender Medikamente), ist aber oft nur in sehr eingeschränktem Umfang möglich.

              

Beispielbilder
                  
Onychodystrophien bei
"Onychodystrophia mediana canaliformis"
               
Onychodystrophie eines
Daumennagels

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen:

 

Zusammenfassend

Selbstverständlich existieren noch zahlreiche weitere Erkrankungen der Nägel, deren Aufzählung hier aus Platzgründen nicht möglich ist. Welche Art von Nagelerkrankung bei Ihnen allenfalls vorliegt und ob, bzw. wie diese behandelt werden kann oder muss, bzw. welche Vor- und Nachteile die entsprechenden Therapien haben, werden wir gerne in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen besprechen.

 

Haben Sie weitere Fragen?

Bitte beachten Sie, dass die oben genannten Informationen eine seriöse, ärztliche Beratung nicht ersetzen können. Sollten Sie weitere Fragen haben, so kontaktieren Sie uns unter der Nummer +41 (0)44 431 36 36. Sehr gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin für ein persönliches und individuelles Beratungsgespräch, bzw. erstellen für Sie gegebenenfalls einen individuellen Behandlungsplan.

 

             

                 

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